Feierliche Einweihung: Hospiz St. Ursula in Niederalteich schließt eine Versorgungslücke in Niederbayern
04.07.2015 von Dr. Andreas Hoenig | Meldung teilen
Niederalteich. Nach gut 15-monatiger Bauzeit war es am 4. Juli soweit: Das St. Ursula Hospiz in Niederalteich bei Deggendorf wurde seiner Bestimmung übergeben. Es ist das zweite stationäre Hospiz in Niederbayern und schließt damit eine große Versorgungslücke in der Region.
Zur Eröffnung waren rund 250 Gäste aus Kirche, Politik und Gesellschaft in die 2.000-Einwohner-Gemeinde Niederalteich gekommen. Mit dem Zwölf-Uhr-Läuten der Basilika eröffnete Hildegard Plaschzyk, die Vorsitzende des Hospizvereins Deggendorf, den Festakt. Zur Begrüßung übergab sie das Wort an Achim Steinert, Geschäftsführer der Hospiz gGmbH. Unter den zahlreichen Grußwortrednern - unter anderem der stellvertretende Landrat Eugen Gegenfurtner, Sr. Theresia OSU von den Ursulinen aus Berlin, H.H. Domkapitular Gerhard Auer vom Bistum Passau, die Amtschefin des Bayerischen Gesundheits- und Pflegeministeriums Ruth Nowak, der Geschäftsführer des Bayerischen Hospiz- und Palliativverbandes (BHPV), Dr. Erich Rösch - war auch Dr. Andreas Hoenig, Geschäftsführer der Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung.
Dr. Hoenig erklärte: »Mit dem ambulanten SAPV-Team in Deggendorf und dem stationären Hospiz in Niederalteich sind Schwerkranke und deren Angehörige in dieser Region jetzt gut versorgt. Die Sicherheit eines stationären Hospizes im Hintergrund erleichtert die Entscheidung für eine Betreuung zu Hause. Das ist der größte Wunsch der meisten Patienten.«
Höhepunkt der rund zweistündigen Veranstaltung war die Segnung der neuen Räume durch Abt Dr. Marianus Bieber und Pfarrerin Astrid Sieber. Nach dem anschließenden Empfang und einem Tag der offenen Tür, bei dem die Bevölkerung Gelegenheit hatte, sich vor Ort ein Bild von der neuen Palliativ-Einrichtung zu machen, wurde das neue Hospiz feierlich an die ersten Gäste übergeben.
Bild: Abt Dr. Marianus Bieber segnet die neuen Räume des Hospizes St. Ursula.
Das Hospiz St. Ursula hat seine Heimstatt in einem ehemaligen Ursulinenkloster gefunden. Die Ursulinen haben aufgrund ihrer Altersstruktur das Kloster im Jahre 2012 verlassen und sind in ein Altenheim umgezogen. Lange Zeit war die Nutzung des Gebäudes unklar. Im Juni 2013 traten zwei für sich betrachtet traurige Ereignisse ein, die sich letztlich als segensreich erwiesen: Niederalteich wurde von einem verheerenden Hochwasser heimgesucht, bei dem auch der Keller des Ursulinenklosters überschwemmt wurde und die geplante Nutzung zerschlug. Zum zweiten starb auf der Palliativstation des Klinikums Deggendorf die bisherige Oberin der Ursulinen. Dadurch kam es zu Kontakten zwischen dem Hospizverein Deggendorf e.V. und dem Konvent der Ursulinen. Es entstand die Idee für die Gründung eines stationären Hospizes in den Räumen des ehemaligen Klosters, sowie zusätzlich der Einrichtung einer Akademie für Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit im Untergeschoss. Dank zahlreicher Förderer konnte das Kloster umgebaut und nun schließlich eröffnet werden.
Die Paula Kubitscheck-Vogel-Stiftung unterstützte den Umbau mit einem Zuschuss in Höhe von 170.000 Euro.
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